(1) Executive Summary

Ein Funnel ist kein Formularweg.

Er ist eine Wahrnehmungsarchitektur, die darüber entscheidet, ob Menschen Vertrauen fassen – oder abbrechen.

Dieses Playbook zeigt, wie Funnels wirken, wenn sie psychologisch sauber gebaut sind.

Ohne Technikfetisch, ohne DIY-Rezepte, ohne Citylights ersetzbar zu machen.

(2) Strategische Bedeutung

Ein starker Funnel verändert Verhalten:

  • Leads werden relevanter
  • Entscheidungen schneller
  • Preise logischer
  • Gespräche kürzer
  • Marke stabiler

Schwache Funnels sorgen für:

  • viele Klicks, wenig Conversion
  • viele Leads, aber wenig Qualität
  • genervten Vertrieb
  • unklaren Eindruck

Die Ursache ist selten die Technik.

Die Ursache ist fast immer die Wahrnehmungslogik.

(3) Die Mechanik – 5 psychologische Prinzipien

1. Aufmerksamkeit ist nur der Startpunkt

Der Mere-Exposure-Effekt (Zajonc) zeigt:

Menschen vertrauen erst, wenn ihnen etwas vertraut vorkommt – nicht, wenn es nur auffällt.

2. Reibung zerstört Entscheidungen

Die Cognitive-Load-Theory (Sweller) belegt:

Zu viele Informationen überlasten das Gehirn → Abbruch.

3. Sicherheit schlägt Argumente

Online-Vertrauensforschung (Gefen/Karahanna/Straub):

Menschen konvertieren, wenn sie sich sicher fühlen – nicht, wenn sie alles verstanden haben.

4. Orientierung ist Psychologie, nicht UX

Thaler & Sunstein zeigen:

Entscheidungen werden leichter, wenn der Weg eindeutig ist.

5. Story schlägt Struktur

Ein Funnel ist eine geführte Erzählung:

vom Problem zur Entlastung zur Entscheidung.

(4) Die Funnel-Architektur – Citylights-Modell

Ebene 1 – Die Bühne

Startpunkt jeder Wahrnehmung: Ton, Ruhe, Klarheit.

Vertrautheit erzeugt Sicherheit (Zajonc).

Ebene 2 – Der Führungsimpuls

Der Nutzer spürt die Richtung:

„Hier geht’s lang – ohne Druck.“

Ebene 3 – Emotionale Stabilisierung

Entscheidungsangst sinkt, wenn Sprache, Bildwelt und Struktur stimmig wirken.

Ebene 4 – Die Entscheidung

Nicht „Kaufen“, sondern:

„Das fühlt sich richtig an.“

Ebene 5 – Die Verankerung

Bestätigungsseite + Follow-up stärken die Entscheidung –

oder ruinieren sie.

(5) Reifegrad-Modell für Funnels

1 – Aktionismus

Kampagnen ohne System.

2 – Struktur

Funnel existiert, wirkt aber zufällig.

3 – Conversion-Fokus

Erste Optimierung, erste Klarheit.

4 – Psychologische Lenkung

Funnel führt, statt nur zu funktionieren.

5 – Wahrnehmungsarchitektur

Der Funnel fühlt sich an wie ein Gespräch.

Die Marke trägt – nicht das Formular.

Playbooks erklären Stufe 3–4.

Citylights baut Stufe 5.

(6) Entscheidungsrahmen – die 4 Masterfragen

1. Was soll der Nutzer am Ende glauben?

Nicht: „Was soll er tun?“

2. Welche Angst blockiert ihn?

Fehlentscheidung, Zeitverlust, Komplexität.

3. Welche Sicherheitsindikatoren sind sichtbar?

Absender, Klarheit, Konsequenz, Ruhe.

4. Welche Story bringt ihn in Bewegung?

Menschen folgen Erzählungen, nicht Buttons.

(7) Die 7 tödlichen Funnel-Reibungen

  1. Informationsüberfluss (Sweller)
  2. Unklare Erwartungen
  3. Visuelle Überladung
  4. Generische Aussagen
  5. Bruch zwischen Ad und Landing
  6. Fehlende soziale Sicherheit
  7. Marketing-Sprache statt Menschensprache

Jede dieser Reibungen kostet Conversion –

unabhängig vom Produkt.

(8) Materialien & Wahrnehmung – der oft vergessene Faktor

Funnel sind digital –

aber sie werden über analoge Wahrnehmung interpretiert.

Studien zur Materialwirkung zeigen:

Verpackung, Haptik und Material verändern die Qualitätswahrnehmung,

selbst wenn der Inhalt identisch bleibt.

Das gilt übertragen auf:

  • PDFs
  • Whitepaper
  • Screenshots
  • Produktfotos
  • UI-Elemente
  • sichtbare Tools und Umfelder

Ein Etikett aus recyceltem Ozeanplastik erzählt Werte.

Eine sterile Standard-PDF erzählt Austauschbarkeit.

Material ist Botschaft.

Digital wie analog.

(9) Komplexe Systeme – wo Funnels wirklich brechen

Je mehr Beteiligte, desto größer die Bruchstellen:

  • Ads sprechen anders als die Website
  • Website spricht anders als das Formular
  • Formular spricht anders als Follow-up
  • Vertrieb spricht anders als Marketing

Dann entsteht kein Funnel.

Dann entsteht Reibung.

(10) Die Generik-Falle

Viele Unternehmen nutzen:

  • Standardlayouts
  • Standardtexte
  • Standard-PDFs
  • Standard-Funnel-Baukästen

Sie wollen „skalieren“ –

doch sie skalieren Beliebigkeit.

Generik wirkt wie ein Bekenntnis zu Mittelmaß.

Nutzer spüren das – auch ohne Worte.

(11) Fallstudie – der Unterschied zwischen Menge und Qualität

Ein B2B-Unternehmen generierte viele Leads.

Nur passte kaum einer.

Ursachen:

  • Ads emotional
  • Landing sachlich
  • Follow-up generisch
  • Formulare zu lang

Nach einer psychologischen Neuausrichtung:

  • Leads halbiert
  • Relevanz verdreifacht
  • Vertrieb entlastet
  • Marke wirkt stärker

Ein guter Funnel zieht nicht mehr an –

er filtert besser.

(12) Quick Wins

  • weniger Optionen
  • klarer nächster Schritt
  • ruhige Bühne
  • konsistente Tonalität
  • frühe Sicherheit
  • kurze Formulare

Alle großen Conversion-Studien bestätigen:

Weniger Reibung → mehr Entscheidungen.

(13) Warnsignale

  • Nutzer scrollen, aber klicken nicht
  • Leads passen nicht
  • Gespräche dauern zu lange
  • Marke wirkt beliebig
  • falsche Erwartungshaltung im Vertrieb
  • Funnel klingt nicht nach der Marke

Das ist kein Marketingproblem.

Das ist ein Wahrnehmungsproblem.

(14) FAQ

„Reicht guter Content?“

Nein. Ohne Klarheit entsteht keine Entscheidung.

„Kann man Funnel intern bauen?“

Ja – Architektur nein.

„Ist Technik entscheidend?“

Nur als Infrastruktur.

Psychologie entscheidet.

„Wie sichtbar ist das alles?“

Bewusst selten.

Unbewusst immer.

(15) Citylights-Haltung

Ein Funnel soll sich nicht wie Marketing anfühlen.

Er soll sich wie ein Gespräch anfühlen,

bei dem der Nutzer spürt:

„Das passt. Das ist sicher. Das ist logisch.“

Genau dafür bauen wir ihn.

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